Belkin Bluetooth Musik-Empfänger – Nach einem kleinen „Hack“ echt gut

Hallo zusammen,

jetzt ist es soweit und ich (Max) schreibe meinen ersten Testbericht. Hoffentlich ist es für Euch genauso spannend, so wie das ganze Projekt für mich war.

Zur Erklärung – ich habe mir das kleine Gerät selbst gekauft und es wurde nicht von einem Test-Portal oder Hersteller zur Verfügung gestellt. Somit habe ich auch keinerlei Interessen, diese unnötigerweise zu loben oder zu kritisieren. Es geht nur um das Produkt selber und seine Stärken und Schwächen.

Was ist der Belkin Bluetooth Musik-Empfänger?

Verpackung

Ich stelle Euch den Belkin Bluetooth Musik-Empfänger vor. Dieses kleine Teil, groß wie eine Pillendose, ist dazu gedacht, dass man von Bluetooth-tauglichen Geräten (Smartphones, Tablets, Laptops, iPods, etc.) drahtlos Musik an die Stereoanlage übertragen kann. Somit wird das ewige Stecken von Kabeln umgangen und die Musikquelle kann im Raum (fast) überall frei platziert werden. Optisch ist es absolut unauffällig. Klein, abgerundet, schwarz und dezent. Vollständig aus Kunststoff gearbeitet macht es trotzdem einen wertigen Eindruck.

Bedingung für den Betrieb des Belkin Bluetooth Musik-Empfängers ist ein mobiles Gerät, dass mit dem Standard A2DP Stereo-Bluetooth ausgestattet ist. Dieses bedeutet, dass z.B. das Handy das vollständige Stereo-Audio-Signal über Bluetooth zu einem Empfänger übertragen kann. Es ist darauf hinzuweisen, dass es immer noch Telefone im Handel gibt, welche zwar das einfache Bluetooth unterstützen, aber nicht das A2DP. Dieses sollte vor der Anschaffung des Belkin aus den Unterlagen des jeweils zum Abspielen gedachten Handy recherchiert werden.
Weiterhin ist für den Betrieb an der Stereoanlage ein freier AUX-Eingang nötig, an den der Empfänger zwecks Musikübertragung angeschlossen werden kann. Natürlich wird auch auch eine freie 230 Volt-Steckdose für das Netzteil benötigt.

Inhalt der Packung

In der Packung – welche überraschend groß ist – sind

  • 1x Belkin Bluetooth Musik-Empfänger
  • 1x 230V-Netzteil
  • 1x 3,5-mm Klinke/Cinch-Kabel
  • 1x 3,5-mm Klinke/Klinke-Kabel
  • 1x Anleitung und Garantieschein

Wie oben schon geschrieben ist die Verpackung verhältnismäßig groß zum eigentlichen Inhalt. Dieses ist aber sicher der besseren „Erkennbarkeit“ im Verkaufsraum geschuldet. Belkin hatte wohl Angst, dass der Mini-Empfänger sonst in der Masse der sonstigen Geräte untergehen würde.

Installation

Belkin Bluetooth Musik-EmpfängerDazu wird der Empfänger in der Nähe der Stereoanlage platziert und – in meinem Fall – das 3,5-mm Klinke/Cinch-Kabel angeschlossen. Da der Empfänger nur zwei Steckbuchsen hat merkt man ganz schnell, wo welches Kabel hineingehört. Sie passen nur in die jeweils vorgesehene Öffnung und machen in diesem Falle das falsche Anschließen am Empfänger selbst unmöglich.
Dann wird das Audiokabel mit den Cinchs-Steckern an einen freien Aux-Eingang der Stereoanlage angeschlossen. Dabei ist es zu beachten, dass der rote Stecker wirklich auch auf der roten Buchse steckt und der weiße auf der weißen Buchse. Die Funktion an sich wäre im Falle des vertauschten Anschlusses (rot auf weiß)  trotzdem gegeben, aber dann wären halt der linke und rechte Audiokanal vertauscht.
Abschließend wird das Netzteil in die Steckdose gesteckt und mit dem kleinen Belkin verbunden. Ein kurzes Aufblinken der blauen LED auf der Oberseite des Empfängers signalisiert, dass Spannung anliegt und das Alles betriebsbereit ist. Ansonsten bleibt alles unauffällig.

Verbinden/Koppeln

Verbinden/KoppelnJetzt wird das Smartphone – oder die gewünschte Audioquelle – zur Hand genommen und in den Geräteeinstellungen die Bluetooth-Schnittstelle aktiviert. Dann lässt man das Handy nach neuen Geräten suchen und es sollte nach einigen Sekunden ein Gerät mit dem Namen „Belkin K35“ angezeigt werden. Mit diesem dann verbinden. Dazu wird üblicherweise kein Pin-Code benötigt. Sollte trotzdem ein Pin-Code abgefragt werden, so steht in der Anleitung, dass der Code „0000“ zu verwenden ist. Da bei allen Handys, Tablets oder Rechnern, die ich ausprobiert habe, kein Pin-Code verlangt wurde, kann ich nicht mit Sicherheit sagen ob es auch dann funktioniert. Die erfolgreiche und aktive Verbindung quittiert der Belkin mit einer dauerhaft leuchtenden blauen LED auf der Oberseite.

NICHT WUNDERN, DIE MEISTEN HANDYS ERKENNEN DEN BELKIN ALS KOPFHÖRER!!!

Das ist wohl auch so gewollt, da sonst die Lautstärke-Regelung bei einzelnen Smartphones übergangen wird.

Erste Musik über Bluetooth

Jetzt wird die Stereoanlage eingeschalten und auf den jeweiligen AUX-Eingang umgestellt, an welchem der Empfänger angeschlossen ist. Da manche Stereoanlagen sehr viele Eingänge zur Verfügung stellen, sollte man sich vorher gemerkt haben, in welchem nun der Empfänger steckt. Sonst wird es ein lustiges Suchspiel nach der Musik.

Im Handy wird die Musik ganz normal gestartet, wie man es auch sonst über Kopfhörer machen würde. Und siehe da es kommt Musik aus der Stereoanlage. Eventuell ist die Lautstärke noch etwas gering, so dass ich in meinem Fall erst einmal die Anlage weit aufgedreht habe. Das sorgte dann doch für eine kleine Enttäuschung, da ich bis dahin meinte, dass das Signal wohl immer sehr leise sei. Durch Zufall kam ich jedoch an die Lautstärkeregler des Handys und stellte zu meiner Freude fest, dass ich am Handy noch ordentlich Lautstärke dazugeben konnte. Also Anlage heruntergeregelt und am Handy herauf. Und was soll ich sagen, ich hab breit gegrinst. Der vorher recht dünne Klang wurde schlagartig um Einiges besser.

Zur Musikqualität muss aber gesagt werden, dass Bluetooth-Übertragungen immer mit einem gewissen Verlust von Dynamik einhergehen, da das Audiosignal für die Übertragung etwas komprimiert werden muss. Dieses bedeutet, dass die Tiefen und Höhen minimal an Brillianz verlieren, aber für den alltäglichen Musikgenuss des durchschnittlichen Hörers vollkommen ausreichend.

Zwei kleine Mankos

Leider gibt es da zwei kleine Sachen, die mich etwas geärgert haben. Zum einen ist die Musik mit einem leichten Hall versehen. Nicht doll, aber schon so, dass wenn man die Musik genau kennt, es schon etwas bemerkt.

Das Hauptärgernis ist jedoch die Reichweite des Empfangsbereichs. Der Hersteller spricht von bis zu 10 Metern bei freier Sicht, bloß das hat mein kleiner Belkin nie erreicht. Nach knapp 5 Metern war das Signal weg und die Musik stockte oder stoppte vollständig. Ich habe dann Tante Google bemüht und stellte fest, dass das wohl ein verbreitetes Phänomen bei Bluetooth sei. Vor allem wenn der Empfänger direkt auf Metall steht. Dabei entsteht wohl eine gewisse Abschirmung, die die Leistung erheblich reduziert. Nun steht jetzt aber der Empfänger in meinem Fall auf dem HiFi-Rack (welches aus Holz besteht – zumindestens laut IKEA), also recherchierte ich noch weiter.

Es stellte sich heraus, das Belkin in dem Bluetooth-Empfänger ein Metallgewicht eingebaut hat, um die Standfestigkeit und den Werteindruck beim Kunden zu verbessern. Jedoch Metallgewicht und das o.g. Phänomen sind nicht wirklich optimal. Und so fand ich bei Youtube eine Anleitung, die genau zeigte wie man das Metallgewicht entfernt.

Auf zur Tat – der Hack

Also Anleitung angeschaut und dann nachgemacht.

ACHTUNG! BEI DURCHFÜHRUNG DIESER ANLEITUNG VERLIERT IHR DIE GARANTIE!

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Nach dieser Anleitung ging ich vor

Ganz vorsichtig mit einem Cuttermesser den Deckel öffen, indem langsam in der Fuge von Deckel und Gehäuse entlanggeschnitten wird. Bei schwierigen Stellen kann auch wenig und vorsichtig gehebelt werden. Das Innere des Empfängers wird nach dem Abnehmen des Deckels sichtbar. Zum einen die winzige Platine und das massive Metallgewicht. Die Platine kann vorsichtig entnommen werden. Als Hinweis gebe ich persönlich, dass man keine scharfen oder spitzen Gegenstände für diesen Vorgang verwenden sollte, da sonst Bauteile oder Leiterbahnen beschädigt werden können. (Ganz im Gegensatz zu dem Vorgehen im Video)

entferntes MetallgewichtDas Gewicht wird dann aus dem Gehäuse herausgehebelt und die Platine wieder an ihren Platz gesetzt. Dann den Gehäusedeckel vorsichtig wieder aufkleben. Dabei nicht zu viel Klebstoff nutzen, da dieser sonst sehr unschön hervorquellen kann und das Gehäuse optisch ruiniert. Dann wieder Alles anschließen und probieren.

Siehe da, der Empfangsbreich hat sich mehr als verdoppelt. Sogar aus dem Nebenraum empfängt der kleine Beklin noch störungsfrei das Musiksignal. Ich bin begeistert! Gefühlt hat sich auch der Hall etwas gelegt, wobei das nur ein subjektives Empfinden ist. Das sollte dann doch eher ein Elektroniker mit passenden Messgeräten beurteilen. Aber mir persönlich gefällt es somit richtig gut.

Fazit

Der Belkin Bluetooth Musik-Empfänger ist ein gutes Gerät mit Detailschwächen. Dass die Reichweite erst durch einen „Hack“ – verbunden mit Garantieverlust – zu erreichen ist, werte ich als einen Mangel, der dem Hersteller eindeutig anzukreiden ist. Die Übertragungsqualität der Musik ist systembedingt nicht vollständig verlustfrei, aber in einem Maße was keinen Otto-Normal-Verbraucher stört oder überhaupt auffällt. Die minimalen Halleffekte stören mich persönlich gar nicht, aber manch einen Enthuisiasten mag das eventuell zu einem vernichtenden Resultat bewegen.

Insgesamt bin ich zufrieden, für knapp 20 Euro solch ein unkompliziertes System gefunden zu haben, welches Musik vom Handy auf der Stereoanlage hörbar macht, ohne ständig Kabel stecken zu müssen.

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