Unser Kurzurlaub im Harz
Nachdem wir es uns schon einige Jahre vorgenommen hatten, war es Anfang Juni endlich so weit: wir machten einen Kurzurlaub im Harz. Dies war eine Art kleines Familientreffen, denn wir nahmen meine Mutter mit und trafen uns in Halberstadt mit Max‘ Mutter, Tante und Onkel. Unsere Mütter wohnten bei Max‘ Tante und wir bei seinem Onkel.
Von Halberstadt aus erkundeten wir dann die Umgebung. Ich fand dies ganz besonders spannend, da ich mir so die Originalschauplätze aus „Das Haupt der Welt“ von Rebecca Gablé anschauen konnte. Zudem sind Halberstadt und Umgebung ein Stück von Max‘ Kindheit, da er dort die Ferien bei seinen Großeltern verbrachte.
Da ich gerade auch sehr viele Dinge im Kopf habe, u.a. auch Sachen, die einer Klärung bedürfen, konnte ich diesen Kurzurlaub ganz besonders gut gebrauchen, um den Kopf einmal frei zu bekommen. Und ich kann Euch jetzt schon sagen, es hat funktioniert. Ich konnte abschalten, die Sorgen vergessen und den Kopf frei bekommen.
Der Harz ist ganz wundervoll, verträumt und man kann unendlich viel entdecken. Leider waren dafür die vier Tage unseres Kurzurlaubs einfach viel zu kurz. Aber wir wissen jetzt schon, dass wir wiederkommen werden und den Harz und seine schönen Städtchen, Wälder & Co. weiter erkunden werden. Beim nächsten Mal nehmen wir dann auch meinen Vater mit.
Wir möchten Euch in diesem Blogbeitrag einmal kurz vorstellen, was wir uns anschauten, wobei wir mehr unsere Bilder sprechen lassen. Solltet Ihr aber noch ein Ziel für einen Urlaub suchen, dann solltet Ihr auf jeden Fall den Harz in die engere Wahl nehmen, denn es ist einfach wunderschön dort.
Halberstadt:
Nachdem wir in Halberstadt ankamen, erkundeten wir ein wenig die Oberstadt und am letzten Tag dann die Unterstadt. Halberstadt gehörte zu den Lieblingspfalzen von Otto dem Großen. Zudem war sein Kanzler mit Halberstadt belehnt. Der mächtige Dom in der Unterstadt wurde über mehrere Jahrhunderte gebaut und immer wieder erweitert.
Am anderen Ende des Domplatzes und genau gegenüber vom Dom befindet sich die Liebfrauenkirchen. Sie sind auch hinsichtlich ihrer Baustile gegensätzlich: der Dom ist gotisch, die Liebfrauenkirchen romanisch. Sie bilden zusammen mit der Martini-Kirche die (evangelischen) Hauptkirchen Halberstadts.
Im Dom befindet sich im Übrigen einer der größten Domschätze in Europa abgesehen vom Vatikan. Dieser kann partiell auch besichtigt werden. Dies lohnt sich auf jeden Fall, denn in der Ausstellung befinden sich ganz wundervolle Stücke.
Halberstadt wird auch die Stadt der Kirchtürme genannt. Dies sieht man auch direkt, wenn man auf Halberstadt zufährt, egal aus welcher Richtung man kommt.
In der Unterstadt sind Unmengen ganz wundervoller Fachwerkhäuser erhalten geblieben, die größtenteils ganz liebevoll saniert wurden. Leider gibt es auch immer wieder traurige Ruinen oder verfallende uralte Häuser, die teilweise noch aus dem 16. Jahrhundert sind. Da blutet einem wirklich das Herz.
Ganz besonders schön ist der Bereich rund um das ehemalige Judenviertel der Stadt. Eine Gasse mit wirklich unfassbar schön sanierten Fachwerkhäusern wird im Volksmund auch als „Judengasse“ bezeichnet. In der ganzen Unterstadt spürt man quasi die Geschichte mehrerer Jahrhunderte kombiniert mit einer schon fast romantischen Atmosphäre.
Dies kann man von der Oberstadt leider nicht so ganz behaupten, zumindest von dem innerstädtischen Bereich.
Durch einen Bombenangriff kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs wurden große Teile der Oberstadt zerstört, u.a. der historische Marktplatz sowie das historische Rathaus. Nach der Wende versuchte man, dem modernen Bau des Rathauses den Charme des mittelalterlichen Rathauses zu verleihen, sprich, man hat sich bei der Gestaltung an dem historischen Rathaus orientiert. Wir finden, dass dies nur partiell gelungen ist.
Natürlich findet man gerade in der Oberstadt, in der viel zerstört war auch viele Bausünden aus DDR-Zeiten.
Diese werden inzwischen teilweise zurückgebaut oder auch abgerissen.
Es ist aber auch schade, dass manche Gebäude aus dieser Zeit nicht mehr benutzt werden, wie die große Milchbar in der Nähe des Rathauses, das Kulturhaus oder auch der ehemalige HO, in dem sich nach der Wende eine Filiale vom Möbel Boss befand.
Gastronomischer Tipp:
Wenn Ihr in Halberstadt seid, solltet Ihr unbedingt einen Abstecher in die Kaffeerösterei Löper in der Trillgasse 2 machen. Der Kaffee und die Kafffeespezialitäten sind unglaublich lecker. Ihr müsst unbedingt den Kafffee-Shake probieren. Wir sagen nur WOW! Und dazu dann ein leckeres Stück Kuchen aus dem täglich wechselnden Kuchenbuffet. Alle Kuchen stammen im Übrigen aus eigener Herstellung.
Und der Domschatz-Kaffee® ist unfassbar lecker und eignet sich in der Schmuckdose ganz wunderbar als Geschenk oder „Urlaubsmitbringsel“.
Wenn Ihr Euch einmal über Löper informieren möchtet, schaut einfach einmal der Website der Kaffeerösterei vorbei.
Quedlinburg:
Der Legende nach wurde auf dem Finkenherd Herzog Heinrich, Ottos Vater, die Königskrone angeboten. Zudem gibt es in Quedlinburg ein Damenstift, das von Mathilde, Ottos Mutter, gegründet wurde.
Das alte Rathaus der Stadt Quedlinburg diente zum Beispiel bei der Neuverfilmung von „Das kleine Gespenst“ als Kulisse. Sternförmig gehen von Rathaus kleine mittelalterliche Gassen ab, die ebenfalls ganz wundervoll und romantisch sowie von Fachwerkhäusern gesäumt sind. Der Weg zur Burg und Stiftskirche führt durch eine malerische und mittelalterliche Kulisse. Auf dem Finkenherd befindet sich eines der ältesten Häuser der Stadt und mit dem Cafe Kayser ein ganz wundervolles kleines Pfannkuchen- & Eiskaffee. Schräg gegenüber befindet sich ein Hutfachgeschäft, dem Ihr unbedingt einen Besuch abstatten solltet.
Vom Schlossberg hat man ein ganz wunderbaren Blick über die Dächer Quedlinburgs. Dort findet man neben der Burganlage und der Stiftskirche auch noch einen Zier- & einen Kräutergarten sowie ein Restaurants, die allesamt zum Verweilen & Seele baumeln lassen einladen.
Die mittelalterliche Stadt Quedlinburg gehört seit 1994 (zu Recht) zum UNESCO Weltkulturerbe.
Gastronomischer Tipp:
Auf dem Schloßberg befindet sich die Käsekuchenbäckerei „Café Vincent“, in der Ihr unbedingt einkehren solltet, wenn Ihr gerne Käsekuchen esst. Denn dort werden jeden Tag wechselnde Käsekuchenkreationen angeboten, aus insgesamt sage & schreibe 159 verschiedenen Käsekuchen.
Und zu dem Käsekuchen solltet Ihr dann unbedingt einen „Vincentino“ trinken, ein heißer Kakao mit Espresso und einem Milchschaumhäubchen.
Die Website des Cafés Vincent findet Ihr HIER.
Wernigerode:
Wernigerode überzeugt ebenfalls durch einen sehr schönen Marktplatz und eine mittelalterliche Fachwerkbebauung, wobei wir persönlich Quedlinburg noch schöner und weniger überlaufen fanden.
Ihr müsst aber unbedingt auf den Schlossberg. Wenn Ihr inzwischen ein wenig lauffaul seid, könnt Ihr für EUR 4,00 pro Person mit der Wernigeroder Bimmelbahn zum Schloss hochfahren.
Das Schloss ist einfach wunderschön und extrem verträumt. Wir finden, dass es auch perfekt als Kulisse für die ganz wundervollen tschechischen Märchenfilme der 1960er und 1970er Jahre geeignet wäre.
Besonders schön und romantisch ist dann der Abstieg vom Schlossberg wieder ins Zentrum, da man durch einen schön angelegten Hain spaziert.
Bodetal & Hexentanzplatz:
Gerade mit Kindern ist der Ausflug ins Bodetal (bei Thale) und zum Hexentanzplatz ein absolutes Muss. Wir starteten unseren Ausflug am Hexentanzplatz und schauten uns die Walpurgishalle mit Gemälden mit Motiven aus Goethes Faust an. Dort oben kann man auch mit einer Sommer-Bobbahn fahren, eine Mordsgaudi. Zumindest ließen das Gejohle und Lachen der Kinder dies vermuten. Vom Hexentanzplatz hat man einen traumhaften Blick auf das Bodetal.
Mit der Bodetal-Seilbahn gelangt man dann ins Tal. Es gibt zwei unterschiedliche Gondeln, eine mit normalem und eine mit gläsernem Boden. Auf Grund meiner Höhenangst wollte ich auf jeden Fall mit einer Gondel mit richtigem Boden fahren. Die Fahrt kosten hin und zurück für einen Erwachsenden EUR 6,50. Es gibt auch verschiedene Familien- & Kombitarife (z.B. inkl. Bob-Bahn und Sessellift).
Die Fahrt dauert ca. 5 Minuten und schon ist man unten im Bodetal. Dort wurde in den letzten Jahren ein richtiger Erlebnispark gebaut, mit Hochseilgarten, Achterbahn, Sessellift uvm.
Wir fanden es aber besonders schön, an der Bode entlang durch den Wald zu spazieren. Dort kann man wirklich abschalten, einfach Natur pur und frische Luft. Die Gastronomie direkt an der Seilbahnstation können wir jedoch nicht empfehlen. Dort hatten wir den wohl schlechtesten Eiskaffee unseres Lebens. Darüber hinaus hat sie den Charme eine Krankenhauskantine.
Als wir einige Zeit gelaufen waren, zog es sich doch sehr zu und es gab auch eine Gewitterwarnung. Also machten wir uns auf den Rückweg. Auf der Rückfahrt mit der Seilbahn bin ich tausend Tode gestorben, denn sie wippte durch den Wind wild nach links und nach rechts und der Wind pfiff und jaulte in die Gondel. Für mich eine echte „Horror-Fahrt“.
Wieder oben angekommen, kann man noch einen Abstecher in das Hexenhaus (das auf dem Kopf steht), die Freilichtbühne oder in den Tiergarten machen.
Weitere Infos findet Ihr HIER.
Glasmanufaktur Harzkristall Derenburg:
Wir wollten uns auch unbedingt die Glasmanufaktur in Derenburg anschauen, die 1949 gegründet wurde und die nördlichste Glasmanufaktur Deutschlands ist. Neben den Verkaufsräumen, dem Café und einem Kinderspielplatz hat man auch die Möglichkeit, an einer Führung durch die Manufaktur teilzunehmen.
Ganz ehrlich: davon können wir nur abraten. Sie dauert ca. 30 Minten (davon 10 Minuten Einführungsfilm). Zumindest die Dame, die bei uns die Führung machte, war extrem lustlos, hat kaum etwas erklärt und scheuchte uns quasi durch die Manufaktur.
Witzig war der „DDR-Schrank“: als er geöffnet wurde, ertönte die Stimme des Genossen UIbricht.
Kurz konnte man einem Glasbläser bei der Arbeit zusehen und wurde dann wieder in die Verkaufsräume entlassen. Dort hat man aber die Möglichkeit, eine eigene Glaskugel zu blasen.
In den Verkaufsräumen befindet sich ganzjährig eine Weihnachtsausstellung, die wirklich toll ist. Wer zu Weihnachten gerne dekoriert, der wird dort auf jeden Fall fündig. Auch auf der restlichen Fläche findet man ganz wundervolle Stücke der Glashandwerkskunst. Der Bereich „Sonderposten“ lohnt sich überhaupt nicht, denn dort findet Ihr kaum Produkte aus der Glasmanufaktur Harzkristall, sondern eher Fremdmarken (wie Leonardo) oder Chinaimporte. Dies fanden wir ausgesprochen enttäuschend.
Aber das angeschlossene Café und die Verkaufsausstellung an sich entschädigten.
Wenn Ihr gerne Weihnachten mögt oder Freude an hochwertigem Glas habt, dann solltet Ihr auf jeden Fall einen Abstecher in die Glasmanufaktur Harzkristall in Derenburg machen. Aber schenkt Euch die Führung!
Weitere Infos findet Ihr HIER.
Höhlenwohnungen Langenstein:
Die Höhlenwohnungen in Langenstein wurden vom beginnenden 19. Jahrhundert bis 1916 bewohnt. Anschließend wurden sie als Vorratsräume und Ställe genutzt.
Man kann sich durch die Höhlenwohnungen führen lassen. Wir hatten keine Führung telefonisch vereinbart und hatten Glück, dass kurz vor uns eine Führung stattgefunden hatte. Dadurch waren alle Höhlenwohnungen geöffnet und wir konnten auch hineingehen.
Es war wirklich beeindruckend, da man sich nicht vorstellen kann, so zu wohnen. Auch einen Abstecher zu den Höhlenwohnungen können wir auf jeden Fall empfehlen. Ihr solltet Euch aber vorher telefonisch hinsichtlich Öffnungszeiten und Führungen erkundigen.
Weitere Infos findet Ihr HIER.
Hallo dani
Wir haben dieses Jahr als Familie ein Ferienhaus in Thale gemietet
Da werden wir uns sehr darauf freuen nachdem kurzbericht von die
Hey Daniela,
dann wünsche ich Euch viel Spaß und eine tolle Zeit.
Lieben Gruß,
Danny
Ja, ich bin auch aus Sachsen Anhalt ?
Bei uns ist es schön!!
Vielen DANK für den tollen Beitrag!!!
Hey Heike,
sehr gerne. Es ist aber auch echt wundervoll bei Euch :-).
LG,
Danny
Hallo Danny
Das sieht nach einem tollen Ausflug an und die Torte yummy
Liebe Grüße
Hey Tanja,
ja, es war wunderschön. Und beide Kuchen waren unglaublich lecker :-).
LG,
Danny
Hey, als Kind war ich auch oft in dieser Gegend- das weckt Erinnerungen :).
Liebe Grüße!
Hey,
das glaube ich sehr gerne. Es ist so schön dort.
LG,
Danny
Das könnte ich nun gebrauchen
Wir würden auch am liebsten sofort wieder hin zurück :-).
LG,
Danny